In den Gängen- Berlinale 2018 – Wettbewerb
Das ist ein wunderbarer Film mit viel Feingefühl komponiert, sowohl die Bilder, die Dialoge, die Wahl der Schauspieler und auch die begleitende Musik.
Alles Wichtige ist auf einen Großmarkt und seine Mitarbeiter konzentriert. Man versteht sich, man teilt die meiste Zeit des Alltags miteinander. Das Bedarf nicht vieler Worte, es sind die kleinen Gesten und Momente die zählen und das Leben lebenswert machen, leider nicht für alle. Die Figuren sind keine gut aussehende Gewinner – es sind Typen, speziell und mitunter auch schrullig. Menschen die ich zugegebenermaßen bei meinem Einkauf bestimmt übersehen würde. Vielleicht sollte man seinen Blick schärfen und sich einander mehr anschauen, wahrnehmen. Dies ist hier eine Momentaufnahme, ein kurzes Stück Leben, mit sanftem und humorvollem Blick auf die lebens-und liebenswerte Augenblicke und ich bin sicher, da finden sich noch mehr Gedanken und Eindrücke, die dieser Film hinterlässt. Ich erfahre nicht, wie es mit den Filmfiguren weiter gehen wird, aber ich gehe froh und hoffnungsvoll aus diesem Film. Super!
Hier die offizielle Berlinale Beschreibung:
Christian ist neu im Großmarkt. Schweigend taucht er in das unbekannte Universum ein: die langen Gänge, die ewige Ordnung der Warenlager, die surreale Mechanik der Gabelstapler. Bruno, der Kollege aus der Getränkeabteilung, nimmt sich seiner an, zeigt ihm Tricks und Kniffe, wird ein väterlicher Freund. Und dann ist da noch Marion von den Süßwaren, die ihre kleinen Scherze mit Christian treibt. Als er sich in sie verliebt, fiebert der ganze Großmarkt mit. Doch Marion ist verheiratet – nicht sehr glücklich, wie es heißt. Plötzlich ist sie krankgeschrieben. Christian fällt in ein tiefes Loch. So tief, dass sein altes, elendes Leben ihn wieder einzuholen droht.
Mit In den Gängen öffnet Thomas Stuber den Blick für die Lebenswelt eines einfachen Angestellten in der ostdeutschen Provinz. In streng kadrierten Bildern entfaltet sich eine Choreografie von Menschen und Dingen, Realität, Sehnsucht und Traum. Alltägliches verwandelt sich in magischen Realismus, der über die zarte Liebesgeschichte hinaus vorsichtig auf das Prinzip Hoffnung verweist.