An meinem 2. Berlinale Tag begebe ich mich in eine düster dystopische Geschichte, in der es ums Überleben geht. Ein Vater und vermeintlicher Sohn sind hier die Menschen, denen ich zuhöre und zusehe. Sie haben eine liebevolle Beziehung, die von einer nicht ganz klar definierten Außenwelt bedroht wird. Eine Pandemie hat, offenbar in der Vergangenheit, die fruchtbare Rasse dahingerafft und die Zukunft ist ohne Frauen schwierig. Mit eindringlichen, intensiven Bildern schaue ich gespannt zu, fühle mich gepackt und empfinde Zärtlichkeit für die Beiden. Ich bin allerdings ein wenig unsicher, was der Film ausdrücken mag. Nach meinem Eindruck sind es einfache, ursprüngliche und existentielle Dinge: Fortpflanzung, Fruchtbarkeit, Liebe in einer natürlichen Form. Am Ende spitzt sich die Lage zu und mit leichtem Schaudern erlebe ich eine Art brutalen Showdown. Glücklicherweise wird mir die Hoffnung auf ein erträgliches Ende nicht genommen, aber gegeben wird es mir auch nicht. Guter Film, auch wenn die Frage für mich bleibt: Was soll die Geschichte erzählen, welche Fragen soll ich mir stellen. The future is female?