So langsam versuche ich das Berlinalefeeling zu konservieren, es ist ungefähr Halbzeit und ich finde es jetzt gerade noch schade, dass der Zirkus aufhört.
Heute bin ich zum ersten mal schon am Morgen angemüdet und etwas Berlinale-mitgenommen.
Der Film fängt mit Längen an, bringt mich aber schnell in die Geschichte. Mexikanisch/amerikanische Grenze, junger Mexikaner will die Greencard, ist eigentlich schon in der Nähe von LA aufgewachsen, wohl abgeschoben worden.
Hier sind wieder viele Themen gut miteinander verarbeitet, in einer Geschichte mit Faden und einigen wirklich schlüssigen beeindruckenden Bildern. Ich mag das Volleyballspiel zwischen Mexikanern und Amerikanern über die kamerabewachte Grenze.
Um an sein Ziel zu gelangen, landet der sehr junge Mann schließlich im Krieg, als US Soldat. Hier prallen unterschiedliche Hautfarben aufeinander. Sehr witzig auch eine Diskussion über Rapper. Das Erleben in der Wüste finde ich einen wichtigen Teil des Films, das Schlussbild ist für mich das Beste bisher.
Trotzdem die Handlung in Amerika spielt ist das Thema aktuell und dicht an uns dran. Flüchtlinge, die Kluft zwischen Arm und reich und der hoffnungslose Kreislauf derer, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren sind. Der Film hat bei mir Chancen.