© Chico De Luigi
Gespannt auf meinen ersten Wettbewerbsfilm, genieße ich einen luxuriösen Kinosessel und lass mich in die Welt der bewegten Bilder entführen.
Der Film beginnt mit einem eindringlichen und zunächst witzigem Bild, ein Auge dunkel und glänzend schaut mich an. Es gehört zu einem Menschen, der sich in seiner Jacke versteckt. Schnell und nicht linear wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der verhaltensauffällig und unangepasst ist. Eine schrecklich traurige Geschichte. Von seiner leiblichen Familie weggegeben, wird er gehänselt und mit fragwürdigen Erziehungsmethoden weggestoßen. Das Durcheinander von demütigenden und verwirrenden Szenen verlangt mir einiges ab.
Was mir zunächst verwirrend und mitunter auch abstoßend erscheint, entpuppt sich als das Leben eines Malers, eines Mannes der nicht ins Raster passt und doch nur geliebt werden möchte und sich in seinen Bildern zu Hause fühlt. Ich schaffe es, mich auf den Film einzulassen und werde mit einigen sehr berührenden Szenen belohnt. Es gibt schöne Bilder, die wie ein Puzzle daher kommen und für mich erst am Ende des Films, diese unkonventionell erzählte Lebensgeschichte schlüssig macht.
Äusserlich abstoßend gelingt dem Hauptdarsteller ein berührendes Spiel. Dieser Film wird bestimmt nachhallen.
Im Abspann erfahre ich, dass es sich um einen italienischen Künstler, der in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts gelebt hat, handelt. Vielleicht ist das ein Bärenanwärter?