Colo
Das ist nun der erste Film, durch den ich mich sehr quäle.
Ganz ohne Spannungsbogen, beginnt der Film mit Tränen und warmen orangefarbenen Bildern. Beobachtend sieht die Kamera einer Familie zu, die sich langsam aber sicher auf Armut und Zerfall hin bewegt. In der zweiten Hälfte nimmt der Film etwas Fahrt auf und mit kleinen Aktionen gibt es tatsächlich einen Anflug von Spannung oder Bewegung. Doch die ins Trudeln geratene Familie hat wenig Hoffnung und keine Aussicht auf Besserung.
Selten waren mir die Figuren so unsympathisch und ich frage mich, ob Mitleid zwangsläufig mit Symphatie zu tun hat. Vielleicht soll diese Familie, Europa oder den Verlust des Wohlstands symbolisieren. Geschafft und mit einem hoffnungslosen Bild, begleitet von melancholischen Geigen verlasse ich nach gut zwei Stunden das Kino.