The Happy Prince – Berlinale 2018 – Berlinale Special
Nachdem ich an meinem heutigen Berlinaletag wahrscheinlich keinen Bärenanwärter gesehen habe, gönne ich mir noch eine schöne Biografie über die letzten Tage von Oscar Wilde.
Rupert Everett hat hier alle wichtigen Parts belegt, Drehbuch, Regie und Hauptrolle. Für mich ein sehr überzeugender Oscar Wilde, mit all seinen Leidenschaften, angenehmen und unangenehmen Eigenschaften, der nach dem Motto. „alles oder nichts“ lebt. Umrahmt wird der Film von einem poetisch erzähltem Märchen, in Rückblenden erfahre ich, wie der ausschweifend lebende Schriftsteller, mit Höhen und Tiefen seinem unvermeidlich tragischen Ende entgegen steuert. Gutaussehende Männer, mancher Witz und tragische Szene machen diesen Film unterhaltsam. Schön erzählt.
Hier die offizielle Berlinale Beschreibung:
Ende des 19. Jahrhunderts ist Oscar Wilde Dandy und Darling der Londoner Gesellschaft – geistreich, humorvoll und skandalumwittert. Doch seine für die Zeit zu offen gelebten Liebesbeziehungen mit Männern bringen ihn ins Zuchthaus. Bei seiner Entlassung ist er verarmt und gesundheitlich angegriffen und geht ins Exil nach Paris. Nach einem halbherzigen Versöhnungsversuch mit seiner Frau nimmt er die Beziehung zum jungen Lord Douglas wieder auf, womit er sich jedoch vollends ins Unglück stürzt. Was ihm bleibt, sind seine versponnenen Geschichten, mit denen er die Zuneigung zweier Straßenjungen gewinnt. Unterstützt von treuen Freunden, die ihn vor seinen eigenen Exzessen zu schützen versuchen, bewahrt er auch seinen Charme und seine Ironie bis zum bitteren Ende: „Entweder diese scheußliche Tapete geht – oder ich …“
Im Zentrum der Filmbiografie von Rupert Everett, verantwortlich für Drehbuch, Regie und Hauptrolle, stehen die letzten Jahre des einst gefeierten, später in Ungnade gefallenen Schriftstellers. Rückblenden und assoziative Traumbilder zeigen ihn als den exzentrischen Lebemann, der er zeitlebens war, und das Porträt öffnet sich zu einem Panorama der beginnenden Moderne.