Eva – Berlinale 2018 – Wettbewerb
Nun endlich ein französischer Film und natürlich mit Berlinalestammgast Isabelle Huppert, ihr zuzuschauen ist immer wieder ein Genuss. Auch in diesem Film spielen wieder Schriftsteller eine Rolle, so langsam gewinne ich den Eindruck, dass dies das Thema des Wettbewerbs ist. Fast alle Akteure sind zunächst erstmal sehr schön anzuschauen. Frauen tragen keine Unterwäsche und sind alterslos sehr attraktiv. Ich verfolge das schöne, undurchsichtige Geschehen mit Spannung, habe allerdings den Eindruck, dieser Film entscheidet sich nicht so recht was er ist. Ich warte die ganze Zeit darauf, dass etwas Unerhörtes passiert. Das tut es dann auch zum Schluss und anders als erwartet. Wenn dieser Film aber eine Studie über Betrug, Verlangen und das Streben nach Anerkennung und Reichtum ist, finde ich die Figuren zu oberflächlich. Vielleicht wäre der Stoff ein gutes Theaterstück. Der Film ist irgendwie ein Gemisch aus „Matchpoint“ und „Der talentierte Mr. Ripley“. Ich denke nicht, dass er talentiert genug ist für einen Bären.
Hier die offizielle Berlinale Beschreibung:
Als eines Nachts ein greiser Schriftsteller in seiner Badewanne stirbt, weiß nur einer um das Geheimnis seines letzten Manuskripts: Bertrand, der junge Mann, der zum zufälligen Zeugen seines Todes wird. Bertrand lässt das Stück, das der Alte hinterlässt, unter seinem eigenen Namen aufführen und berauscht sich am Erfolg. Doch bald wartet die Welt auf das nächste Werk des vermeintlichen literarischen Wunderkindes. Mitten in seine Bemühungen, etwas Neues zu Papier zu bringen, fällt die Begegnung mit der attraktiven, mysteriösen Eva. Für Bertrand ist sie weit mehr als nur eine Edelprostituierte, die Gespräche mit ihr fließen direkt in die Dialoge des neuen Stücks ein, und doch gelingt es ihm nie, den Panzer zu durchbrechen, den Eva trägt. Niemand soll wissen, was sie wirklich antreibt, schon gar nicht dieser arrogante Schnösel, dessen Hörigkeit sie ausnutzt, dem sie aber nicht traut. Bertrand gerät in eine emotionale Gefangenschaft, die in einer Katastrophe mündet.
Über 50 Jahre nach Joseph Losey verfilmte Benoit Jacquot den Roman des britischen Schriftstellers James Hadley Chase erneut und inszeniert ihn als Konversationsstück über die moralischen Abgründe in der Welt der Reichen und Schönen.