Don’t worry, he won’t get far on food – Berlinale 2018 – Wettbewerb
Ein sehr unterhaltsamer biografischer Einblick in das Leben eines bekannten Cartoonisten. Der Film ist durchweg gut besetzt und die Figuren scheinen liebevoll ausgesucht und gestaltet. Was erst einmal aussieht wie eine völlig verrückte Geschichte, ist tatsächlich ein wahres Leben. Mit viel Komik erzählt der Film über das Schicksal des Zeichners John, ein ungewolltes Kind, frühzeitig alkoholabhängig und ein Unfall, der zu Querschnittslähmung führt. Die nicht lineare Erzählweise ist so geschickt geschnitten, dass ich diese Vergleiche zwischen den Zeiten wie selbstverständlich empfinde. Johns im Wind wehendes rotes Haar, er steuert seinen Rollstuhl ständig zu schnell und waghalsig, ist ein witziges wiederkehrendes Bild, welches für mich Energie und Lebenswillen symbolisiert. Einzig der Schluss ist ein wenig zu schmalzig geraten. Der Film zeigt, mit Humor kann man sich vieles leichter machen und was wäre das Leben ohne Humor!
Hier die offizielle Berlinale Beschreibung:
John hat eine Vorliebe für schräge Witze – und ein Alkoholproblem. So kann er einfach nicht Nein sagen, als ihn eine Partybekanntschaft zur Sauftour quer durch L.A. überredet. Betrunken schläft er auf dem Beifahrersitz des Zechkumpans ein und erwacht am nächsten Morgen querschnittgelähmt im Krankenhaus. Mit 21 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen, braucht er all seinen Humor, um wieder Sinn in seinem Leben zu finden. Dabei hilft ihm Annu, die seine Lebenslust zurückkehren lässt, genauso wie der Hippie Donny, in dessen unkonventionellen Anonyme-Alkoholiker-Meetings Menschen mit den unterschiedlichsten Schicksalen aufeinandertreffen und lernen, ihr Dasein aus anderen Perspektiven zu betrachten. John erkennt Schönheit und Komik in den Abgründen menschlicher Erfahrungen und nutzt sein künstlerisches Talent, um sie in scharf beobachtete Cartoons zu verwandeln.
Gus Van Sants biografisches Drama basiert auf den Memoiren des Cartoonisten John Callahan. Das fiktive Porträt erzählt zärtlich, melancholisch und mit hoffnungsvoller, bejahender Energie von einem Leben mit Einschränkungen. Wie in vielen seiner Filme thematisiert Van Sant auch hier die Suche nach Identität im Umfeld sozialer Subkulturen und ungewöhnlicher Milieus.