© Primo Filmes
Gastbeitrag von Henning:
Ein Film über Einen der auszog, den verlorenen Bruder zu suchen. Dieser ist zum Studieren nach São Paulo gegangen, hat der Familie jenseits des Atlantiks Bilder geschickt, die vermuten ließen es ginge ihm gut, und er sei ein erfolgreicher Wissenschaftler. Dann brach der Kontakt ab. Seine Mutter möchte ihn nun als Familienoberhaupt zurückholen und schickt den kleinen Bruder in die ferne Fremde, um ihn zu finden.
Das ist dann auch die wesentliche Erzählform des Filmes: mehr und mehr Puzzelteile fügen sich zu einem indirekten Bild der Brüder und der Familie. Dazu kommt ein undurchdringliches Wirrwar von Sprachen, das das Gefühl des Fremdseins verstärkt aber neue Beziehungen nicht verhindert. Hervorzuheben ist die Fotografie. Die Kamera zeichnet sehr ästhetische Ansichten von eigentlich eher unschönen Bildern der Stadt, bewusst verstärkt durch das ungewöhnliche Quadratformat der Projektion. Insgesamt ist mir die Geschichte zu verkopft, zu viel Metaphorisches, zu viel Abgehobenes, zu viel Interpretationsbedürftiges machen das Ganze zu einem mühsamen Kunstwerk, dem der rote Faden fehlt.