© Pepito Produzioni, Amka Film Production
Der neue künstlerische Festivalleiter Carlo Chatrian hatte angekündigt, dass der diesjährige Wettbewerb sehr düster ist. Nun bisher fand ich ihn, bis auf Siberia, gar nicht so düster.
Aber dieser Film ist, trotz seiner fast pastelligen 70-er Jahre Optik schaurig und es ist der erste Beitrag, den ich erstmal verdauen muss. Er liegt mir fast wie ein Wackerstein im Magen.
Eine fiktive Geschichte an einem mitteleuropäischen Ort, voll düsterer, aggressiver Spannung in einem flirrenden Sommer, mit ungewöhnlicher Kameraführung, mal nah dran und dann wieder weit weg. Vielleicht immer genau entgegengesetzt dem, wie es eigentlich sein sollte.
Ein heißer Feriensommer, benachbarte Familien und die Aneinanderreihung von absurden Alltagssituationen. Die Kinder sollten eigentlich ausgelassen und fröhlich sein, das sind sie tatsächlich nur in einer einzigen Szene. Es herrschenangespannte Stimmung, unterdrückte Wut und keine ernstgemeinten Zuneigungen. Einzig der vermeintliche Loser, der fast immer traurig drein schaut und mit seinem Vater allein lebt, erfährt von diesem aufrichtige Liebe und Vertrauen.
Aber in solch einer Atmosphäre möchte die nachwachsende Generation nicht aufwachsen und ist konsequent, die Lösung ist der gemeinschaftliche Suizid.
Wie traurig, diese hilflosen Erwachsenen, die selbst nicht wissen, wie Liebe geht und sie vielleicht nicht erfahren haben, sind nicht in der Lage Liebe zu geben.
Ist das der Spiegel unserer Gesellschaft? Sind wir so defizitär? So traurig, ich möchte dies nicht als Wahrheit akzeptieren.