Das schweigende Klassenzimmer
…befindet sich im noch nicht geteilten Berlin der 50 er Jahre und ist liebevoll, detaillgetreu ausgestattet. Nachdem ich anfänglich vermute, das ist wieder so ein deutscher teurer „Fernsehfilm“, entpuppt sich dieser hier doch eher in ein Drama, welches mich berührt. Wenn ich auch diese Zeit nicht miterlebt habe, so kann ich doch nachfühlen was diese lebenslustigen jungen Menschen bewegt hat. Ich weiß um das Dilemma in dem man sich befindet, wenn man meint „richtig“ zu handeln und denken, aber in der falschen Staatsform lebt. Ein Stück deutsche Geschichte, DDR-Geschichte, in einem klassischen Drama, manchmal vielleicht ein wenig dick aufgetragen, aber toll besetzt.
Hier die offizielle Berlinale Beschreibung:
1956: Bei einem Kinobesuch in Westberlin sehen die Abiturienten Theo und Kurt in der Wochenschau aufwühlende Bilder vom Aufstand in Budapest. Zurück in Stalinstadt, einer der Vorzeige-Arbeitersiedlungen der DDR, entsteht die Idee, im Unterricht eine Schweigeminute für die Opfer des ungarischen Freiheitskampfes abzuhalten. Mit den kleinen und großen Reaktionen, die ihre Solidaritätsbekundung auslöst, haben weder die Jungen noch ihre Eltern oder die Schulleitung gerechnet. Während der Rektor versucht, den Vorfall als jugendlichen Unfug abzutun und intern zu regeln, geraten die Schüler in die politischen Mühlen eines Staates, der ein Exempel statuieren will. Der Volksbildungsminister verurteilt die Aktion als konterrevolutionären Akt und verlangt von ihnen, den Rädelsführer zu benennen. Die Schüler werden vor eine Entscheidung gestellt, die dramatische Folgen für ihre Zukunft hat.
Mit einem Cast aus Nachwuchsdarstellern in den Hauptrollen und etablierten Schauspielern in den Nebenrollen verfilmte Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume das gleichnamige Buch von Dietrich Garstka, der die persönlichen Erlebnisse von sich und seinen 18 Klassenkameraden niederschrieb – ein bewegendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.