Zentralflughafen THF
Zwischendurch mal ein Dokumentarfilm über den Tempelhofer Flughafen und seine Bewohner darin. Er wurde zu einem provisorischen Flüchtlingslager umfunktioniert. Ich bekomme in diesem Film Einblick in den Alltag der dort lebenden Menschen. Unaufgeregt mit schönen Bildern sehe ich die Monate eines Jahres vergehen und begreife, wie schwer es sein muss in einem anderen Land, in einer komplett anderen Kultur leben zu wollen, seine Familie zu vermissen und so gut wie keine Privatsphäre zu haben. Dieser Einblick gelingt ohne Wertung und ich empfinde ihn als bereichernd.
Hier die offizielle Berlinale Beschreibung:
Der Flughafen Tempelhof in Berlin – das größte Baudenkmal Europas – steht für die monumentale Selbstinszenierung der Nationalsozialisten, ist aber durch die Luftbrücke von 1948/49 auch zu einem Symbol der Freiheit geworden. Seit Herbst 2015 dienen einige Hangars als Flüchtlingsnotunterkunft. Der Syrer Ibrahim und der Iraker Qutaiba träumen mit mehr als 2000 Geflüchteten davon, endlich anzukommen. Voller Hoffnung bereiten sie sich mit Übersetzern, Ärzten, Sprachlehrern und Jobvermittlern auf ein neues Zuhause in Deutschland vor. Fehlende Rückzugsmöglichkeiten sowie Kommunikations- und Verwaltungsbarrieren werden dabei zur Herausforderung, während auf dem benachbarten Tempelhofer Feld Berliner und Touristen ihrem Alltag entfliehen. Chaos und Harmonie: zwei Welten an einem Ort.
Ein Jahr lang hat Karim Aïnouz den Alltag der beiden Heimatsuchenden begleitet. Eindrucksvolle Bildkompositionen dokumentieren einfühlsam ihr von Unsicherheit, Verstörung, Leid, Unbeschwertheit und Sehnsucht bestimmtes Leben. Architektur und Jahreszeiten verleihen dabei ihrer Realität ein surreales Gesicht. Das Porträt einer Stadt in einer Stadt – und zugleich eines von Europa zwischen Utopie und Krise.